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Zwischen Erhalt der Phrygana und Schutz der Landschaft

NEUANFANG auf NAXOS

Fr., 26 August 2022

 

Naxos ist eine Insel in der Mitte der Ägäis. Die Phrygana bestimmt das Bild weiter Teile der Landschaft. Sie ist eine immergrüne Buschvegetation äußerster endemischer Vielfalt, mit zahlreichen nur auf Naxos wachsenden Pflanzenarten, die sich zwischen der Intensivierung der Landwirtschaft, dem intensiven Flächenbedarf des Tourismus und den Ansprüchen der Schaf- und Ziegenhaltung kaum beachtet in ihrer Einzigartigkeit bewahrt hat.

Im Südwesten von Naxos in Avliá, zwischen dem Agrardorf Tripodes und dem Küstenort Kastraki liegt unser 1980 nach ökologischen Kriterien errichtetes Landhaus mit einer 14.000 Quadratmeter umfassenden Landfläche. Das Land hat eine autonome Wasserversorgung durch Regenwasserzisternen und liegt inmitten einer Hügellandschaft abseits der Dörfer.

Auf dem Land ist mit immer mehr Wissen die Phrygana erhalten und durch über 200 gepflanzte Bäume ergänzt worden. So wachsen und blühen dort tausende von Pflanzenarten wie Thymiane, dornige Bibernelle, Mittelmeerstrohblumen, griechische Steinimmortelle und zahlreiche Ginsterarten.

Nun sprechen wir von einem NEUANFANG.

Mit dem heutigen umfassenden landschaftsökologischen Wissen lassen wir sich die Phrygana auf ausgewählten Flächen selbst entfalten. Diese Flächen sind nicht mehr begehbar, einzelne Straucharten entwickeln sich zu größeren Büschen, die Fauna mit zahlreichen Eidechsen- und Schlangenarten wird vielfältiger und z.T. vom Aussterben bedrohte Vogelarten siedeln sich an. So wohnen bei uns nachts Pärchen von Ziegenmelkern, die sich zwischen unseren Büschen und Bäumen besonders wohl fühlen. Auf den vor Jahrzehnten noch landwirtschaftlich genutzten flachen Lagen mit gutem Wasserhaushalt und lehmigen Böden haben sich bereits über 20 „wilde“ Ölbäume angesiedelt, die wunderbar wachsen und z.Z. das Wachstum der von uns angepflanzten circa 70 Ölbäume übertreffen. Wir achten dabei auf die alten, auf Naxos heimischen Ölbaumarten, aus denen sehr gutes Olivenöl hergestellt werden kann.

 

Neben dieser extensiven und erhaltenden Nutzung pflegen wir durch Schnitt und Bewässerung, Terrassenbau, Humusproduktion und Bodenauflockerung die Ölbäume, Johannesbrotbäume, Zypressen, Pinien, veredelten Mandelbirnen und Akazien u.a. immer gezielter, so dass schon das Gefühlt des Lebens in einem kleinen Wald in dieser eher waldfreien mediterranen Landschaft entsteht.

Der Neuanfang ist auch baulich infolge des Klimawandels notwendig. So haben wir gerade  den Zugangsweg zum Haus der Landschaft angepasst, reduzieren Bodenerosion immer weiter durch Terrassen aus den Steinen des Landes und denken über weitere Wasserreservoire aus Grund- und Regenwasser nach. Ein tiefer Brunnen existiert bereits und könnte in dieses System einbezogen werden.

Der Klimawandel hat neuerdings die ständigen Wettergegebenheiten völlig verändert. So waren die Häuser auf der Südseite immer gegen starke Winde geschützt. Das hat sich mit neuen Südstürmen von nicht selten zehn Beaufort geändert. Daher sind nun ästhetische und stabile Lösungen für die südlichen Terrassen im Bau, die den Winden standhalten und dauerhaft Sonnenschutz im Freien ermöglichen. Die neuen mit Marmor verputzten Umrahmungen verbinden die Säulen der Terrassen mit den gedämmten Hausseiten und tragen intelligente Pergola-Konstruktionen aus Holzbalken. In diese werden die üblichen Kalami-Konstruktionen eingelegt. Kalami wachsen auf Naxos, auch bei uns, als Windschutz am Rande windoffener Flächen. Nächsten Monat werden diese Neubauten nutzbar sein und das Haus im Winter gut schützen.

So geht es gut in die nächsten Jahrzehnte.

Μια νέα αρχή για τη διατήρηση του πολιτισμού της Νάξου!

Neuanfang für den Erhalt der Kultur von Naxos!

Klaus Windolph / 26.08.2022

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