MENU

CHICO MENDES TOUR

Solidaritätsveranstaltung mit GUATEMALA

Sa., 27. Apr. 2019 | Mo., 03. Jun. 2019 | Hannover


Armando Lopez und Odilser Yac haben eine großartige sechswöchige Tour in Deutschland absolviert. Gestartet wurde sie mit dem 14. DIM-Forum in Hannover und weiteren Gesprächen mit der hannoverschen Solidaritätsbewegung und der Tellkampfschule. Dann gab es Veranstaltungen in Münster und Hamburg mit Universitätsgruppen und Süd-Aktionsgruppen, einen Abstecher zu Freundesgruppen von Chico Mendes nach Frankreich und schließlich die Treffen mit den Gruppen in Berlin!
In allen Partnerstädten haben sich Solidaritätsgruppen für Chico Mendes in Guatemala gebildet und bereiten diverse Kooperationsaktionen für die Aufforstungsarbeiten und die internationale politische Hilfestellung für das Mayaprojekte in Pachaj / Cantel vor.
Wir bewerten das Projekt als sehr positiv und wollen es in Hannover mit PROTERRA und der Tell-kampfschule weiter ausbauen.

Die Projektarbeit hat Effekte. Wir erhielten die Nachricht aus Guatemala, dass einer der Söhne einer unserer PROTERRA-Mitarbeiter*innen zu einem Werkaufenthalt in Guatemala eingetroffen ist. Odilser Yac, einer der beiden Gäste aus Guatemala bei der Chico Mendes Tour 2019 in Deutschland, teilte uns mit, dass er den Besucher aus der Hauptstadt Guatemalas mit dem Bus nach Pachaj gebracht habe, wo er dann mit seinem Werkaufenthalt bei Chico Mendes beginnt.
Zudem wird kurzfristig ein Filmprojekt von einem unserer ehemalige Co-Partner aus Berlin in Pachaj/Chico Mendes/Guatemala als Student*innen-Arbeit vorbereitet. Das zeigt wie gut das Projekt schon jetzt ausstrahlt und Leute anzieht.
Victor und Lennart haben in Guatemala zur Jahreswende neue Projekte vorbereitet. So soll im Sommer 2020 eine Delegation aus Schülerinnen der Tellkampfschule und Student*innen aus den Chico Mendes Partnerstädten in Deutschland nach Guatemala fahren und an den Arbeiten von Chico Mendes teilnehmen.

Im Augenblick arbeiten unser neues Vereinsmitglied Andreas Lo Grasso und Klaus Windolph an der Finanzierung eines neuen, umfassenden Bildungsprojektes zu Guatemala in Hannover. Dieses soll im Sommer 2020 starten.

Klaus Windolph / 29.3.2020

Bericht Chico Mendes Tour 2019 / Hannover, Hamburg, Münster und Berlin
Die „Chico Mendes Tour 2019“ nahm am 27. April 2019 mit der Ankunft der guatemaltekischen Ak-tivisten Armando Lopez und Odilser Yac am Flughafen Berlin Tegel ihren Anfang.
Armando Lopez ist Gründer des indigenen guatemaltekischen Wiederaufforstungs- und Wider-standsprojektes Proyecto de Reforestación Chico Mendes Guatemala, Odilser Yac ist ein 18- jähri-ger Jugendlicher der Dorfgemeinde, der sich seit mehreren Jahren im Projekt engagiert und ein fester Bestandteil seiner Organisation geworden ist.
Nach einem Freiwilligenaufenthalt im Projekt hatte sich 2017 in Hannover die entsprechende Soli-daritätsgruppe „Chico Mendes Alemania“ gebildet, welche die zwei Vertreter des Projektes nach Deutschland einlud, sowie die gesamte Tour organisierte und begleitete.
Sinn und Zweck der Vortrags- und Aktionsreihe in mehreren deutschen Städten war die Bekannt-machung und Verbreitung der Arbeit des Projektes sowie deren Vernetzung mit entsprechenden deutschen/ europäischen Organisationen und Initiativen.
Zudem sollte die globale Bedeutung der Probleme verdeutlicht und bewusst nach Deutschland getragen werden: Die ungeheure Zerstörung von Mensch und Natur in dem mittelamerikanischem Land ist eng verbunden mit globalen Thematiken: Insbesondere der Kampf für Klimagerechtigkeit spielt auch in Deutschland eine Rolle, und die globale Dimension des Widerstandes von „Chico Mendes“ sollte in Deutschland vorgestellt und verbreitet werden.
Daher fokussierte sich die folgende Tour auch auf Schulen und Universitäten, um insbesondere die jüngeren Generationen mit der einzigartigen und friedlichen Widerstandsform von Chico Mendes bekannt zu machen und in gemeinsamen Diskussionsrunden globale Probleme wie Lösungen der Klimakrise und Ausbeutung Mittelamerikas zu besprechen.
Der erste dieser Vorträge fand im Rahmen des Vierzehnten PROTERRA DEMOCRACY IN MOTION FORUMS in der Neuen Schwanenburg Hannover statt.
Unter dem Titel „Demokratie und Menschenrechte in Lateinamerika“ gelang uns eine umfangreiche und ausgesprochen gut besuchte Auftaktveranstaltung der Tour.
Vor ca. 100 Besucher*innen stellte Andreas Lo Grasso von der Menschenrechtsorganisation Peace Brigades International die Geschichte, Politik und aktuelle Lage Guatemalas vor, auf deren Grund-lage Armando Lopez gemeinsam mit Odilser Yac sein Projekt und dessen Widerstand präsentierte. (übersetzt von Julius Rovatkay)
Eine von Lennart Heygster und Victor Hübotter (Chico Mendes Alemania) moderierte anschließende Diskussion mit Antje Edler vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen, Andreas Lo Grasso und Kristina Müller, jeweils von PBI, den anwesenden Aktivisten und Besucher*innen drehte sich um die globale Dimension der Probleme in Guatemala und um Ideen sowie Möglichkeiten, den Widerstand des Projektes von Deutschland aus solidarisch zu unterstützen.
Nach Inputs über ähnliche Widerstandsformen in Nicaragua und Honduras setzte sich die Diskussion in offener Atmosphäre noch stundenlang im Restaurant der Schwanenburg fort.
Zusammen mit einigen finanziellen Hilfen für das Projekt, welche während der kostenlosen Veran-staltung gesammelt werden konnten, gelang so ein perfekter Einstieg in die kommende Tour.
Nach einer Reflexion und Nachbereitung des ersten Vortrags und der Aufnahme eines Podcast im Rahmen eines persönlichen Austauschs über die jüngere Geschichte Guatemalas zwischen Walter Koch (Hannah Ahrendt Bibliothek Hannover) und den Aktivisten*innen, folgte eine Woche später, am 09. Mai, eine groß angelegte Veranstaltung mit Schüler*innen und Lehrer*innen der Tellkampfschule Hannover.
Vor der gesamten Schülerschaft des 10. und 11. Jahrgangs (ca. 200 Personen) warben wir durch Vorträge über Land und Projekt für eine zukünftige Bildungsreise zum Projekt Chico Mendes nach Guatemala, langfristig wird eine nachhaltige Partnerschaft zwischen Schule und Projekt angestrebt.
Ca. 20 interessierte SchülerInnen blieben zur Vertiefung in Form eines Workshops noch länger in der Schule, um sich genauer über die Möglichkeit einer Exkursion in das guatemaltekische Projekt zu informieren.
Neben strategischen Treffen mit verschiedenen Initiativen wie dem VEN und dem Lateinamerika-zentrum endete so unser Aufenthalt in Hannover – die Tour setzte sich in Hamburg mit einem ersten Vortrag im Centro Sociale am 14. Mai fort.
Wie bei den folgenden Besuchen in den Universitäten folgte die Veranstaltung dem klassischen Schema aus Vorträgen und Diskussion:
Der Vorstellung der aktuellen Lage und Probleme in dem mittelamerikanischen Land durch Andreas Lo Grasso folgte die konkrete Vorstellung des Widerstandsprojektes durch die Aktivisten persönlich, übersetzt von Annika Lehnhoff und Emiliano Espinosa (Chico Mendes Alemania).
Die im Anschluss von Lennart Heygster und Victor Hübotter moderierte Fragrunde mit anschließen-der Diskussion drehte sich stets um die Frage nach der Verantwortung des globalen Nordens im Kampf für Klimagerechtigkeit und die Möglichkeiten, von hier aus (solidarisch) den Kampf der Indigenen zu unterstützen und zu teilen.
Im Centro Sociale entstand so eine angeregte Diskussion mit ca. 20 Besucher*innen, die ebenfalls einen längeren und gemütlichen Ausklang fand.
Bereits zwei Tage später fand Chico Mendes nun seinen Eingang in die Universitäten.
Im Cafe Knallhart, einem studentischen Freiraum der Universität Hamburg versammelten sich beinahe 40 Student*innen, um den Widerstand des Projektes kennenzulernen und sich gemeinsam Gedanken über Möglichkeiten studentischen Engagements im Rahmen des Projektes zu machen.
Am drauffolgenden Tag vertieften sich die neuen Kontakte während der Solidaritätsparty mit über 150 BesucherInnen.
Ein Besuch des Gartenbaukollektivs „Die Tomatenretter“, welches eigenständig ökologisch-solidarische Landwirtschaft betreibt, ermöglichte uns einen Austausch mit ihrem Projekt und schuf neue Kontakte für Chico Mendes in Deutschland.
Die letzten beiden Vorträge der Tour fokussierten sich explizit auf die Universitäten, auch mit dem Ziel, die gerade erst entstandene Solidaritätsgruppe Chico Mendes Alemania zu verbreiten und in verschiedenen Städten zu manifestieren.
In Münster besuchten über 30 Student*innen die Vortragsveranstaltung in der „Baracke“, ebenfalls einem studentischen Freiraum, während die dortige Diskussion in einer zweiten Solidaritätsparty fortgeführt wurde.
Der letzte Vortrag führte uns zurück zum Beginn der nun schon über einen Monat stattfindenden Tour nach Berlin, wo am 03. Juni ein letzter Vortrag, diesmal in einem Hörsaal der Humboldt Universität zu Berlin, den Abschluss der Tour bildete.
Nach einer intensiven Reflexion der gesamten Tour seit Anfang Mai verließen uns die Aktivisten am 07. Juni in Richtung Guatemala – wo sie bereits einen Tag später wieder für ihren gemeinsamen Widerstand im Projekt arbeiteten.
Gleichzeitig führte die Tour zu einer langfristigen, wachsenden und fruchtbaren Unterstützung des gesamten Projektes.
In den drei Städten der Universitäten (Hamburg, Münster, Berlin) bildeten sich eigene Stadtgruppen von Chico Mendes Alemania, so dass die Solidaritätsorganisation hier in Deutschland inzwischen aus drei Gruppen mit überwiegend jungen Mitglieder*innen in drei verschiedenen Standorten besteht.
Eine erste „Hauptversammlung“ aller Gruppen wird diesen November erstmals in Hamburg stattfinden – während gleichzeitig die Gründung einer weiteren Gruppe in Hannover in Aussicht steht.
Der Erfolg der Tour war so nicht nur die kurzfristige Vortragsreihe, welche stets gut besucht war und viele neue Kontakte und Freundschaften ermöglichte – Gleichzeitig entstand eine langfristige Solida-ritätsbewegung, die sich in letzter Zeit nicht nur besser organisiert, sondern gleichzeitig immer wei-terwächst.
Neben direkter Solidaritätsarbeit tragen die Chico Mendes Gruppen mit ihrem dekolonialen Ver-ständnis von Klimagerechtigkeit aktiv zum Diskurs der aktuellen Klimagerechtigkeitsbewegung bei, um die bisweilen oft eurozentrisch geführte Klimadebatte aufzubrechen und auf weltweit solidarische Alternativen hinzuweisen.

Hier das Programm im Überblick:

Kooperationspartner:
PROTERRA PROJECT COOPERATION e.V. – Koordination und entwicklungspolitisches Pro-gramm Hannover
Peace Brigades International – fachliche Unterstützung
VEN / Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen – Solidaritätsarbeit
Hannah Ahrendt Bibliothek Hannover – Mediale Unterstützung
Tellkampfschule Hannover – Schüler*innenaustausch mit Chico Mendes /Pachaj Guatemala, Pro-jektgruppe Guatemala
Lateinamerikazentrum Hannover – Solidaritätsarbeit
Chico Mendes / Grup0 Alemania Hamburg – Programm Hamburg und entwicklungspolitische Solidaritätsarbeit
Chico Mendes / Grup0 Alemania Münster – Programm Münster und entwicklungspolitische Solida-ritätsarbeit
Chico Mendes / Grup0 Alemania Berlin

 

Nachbereitung:
Bei Proterra hatte sich eine „Guatemala-Gruppe“ unter der Leitung von Victor Hübotter, Lennart Heygster, Annika Lehnhoff und Emiliano Espinosa gebildet. Die vier sind 19-20 Jahre alt, studieren in Hamburg und Berlin. Victor Hübotter und Lennart Heygster haben nach dem Abitur bei Chico Mendes in Guatemala gearbeitet. Annika Lehnhoff und Emiliano Espinosa stammen aus Guatemala und hatten Austauschprogramme mit ihren Schulen und der Tellkampfschule Hannover. Die Gua-temala Gruppe tagte seit Anfang 2019 im Rahmen des Democracy in Motion –Teams bei Proterra. Es wurde eine Fülle von Infomaterial vorgelegt und diskutiert. Zudem wurde Kontakt zu den Solida-ritätsgruppen und Universitäten in Hamburg, Münster, Berlin und Hannover aufgenommen und auch dort mehrtägige Vorbereitungssitzungen durchgeführt.
Die Nachbereitung verlief genauso und wurde Ende 2019 abgeschlossen. Auch hier fanden Sitzungen in allen vier Städten statt und wurden feste Gruppen für die künftige Arbeit gegründet.

Lennart Heygster, Victor Hübotter

 

Ort: Hannover, Münster, Hamburg, Berlin, Abstecher nach Frankreich

Abonniere unseren Newsletter!

& schließe dich anderen Abonnent*innen an!


Der Newsletter wird per E-Mail verschickt. Der Newsletter enthält Informationen über Veranstaltungen und Informationen über unseren Verein. Wir werden Deine personenbezogenen Daten, die wir für den Versand des Newsletters verarbeiten, Dritten nicht zur Verfügung stellen. Du kannst dich jederzeit von unserem Newsletter abmelden und somit deine Einwilligung für den Erhalt des Newsletters widerrufen.

Datenschutz * Hiermit stimme ich dem Erhalt des kostenlosen Newsletters von PROTERRA Project Cooperation e. V. zu. Die dazugehörigen Bedingungen habe ich gelesen und akzeptiere diese (Datenschutzerklärung).

Mit PROTERRA verbinden

fb fb

Mit Democracy in Motion verbinden

fb

Mit Artivism Drives Democracy verbinden

fb