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An ihren Schuhen werdet ihr sie erkennen

Ich war in Lützerath

Di., 24 Januar 2023

                                                                                                                               

Ich hatte die Nacht schlecht geschlafen und mir Gedanken gemacht, was mich erwartet allein unter vielen Menschen und mit noch mehr Polizisten. War das eine gute Idee oder eine verrückte Idee? Ich hatte jedenfalls niemanden meines Alters oder meines Freundeskreises für so etwas begeistern können. Und ich hatte sämtliche Vorbereitungsplenen in der Kornstraße aufgrund meiner Berufstätigkeit natürlich verpasst. Aber…., ich hatte Demo-Erfahrung vor 40 Jahren. Brokdorf, Grohnde und das schreckliche Hanau, als der Polizist neben uns die Pistole zog und Jutta Ditfurth eingehakt vor uns ging.

Und schon im Zug, beim Frühstück zeigte sich: ich war nicht allein. Hinter mir und neben mir…alle wollten zur Demo. Da war das Ehepaar, dessen Tochter Aktivistin in Unser aller Camp war und der IT‘ ler, der die Umwelt-PR für Unternehmen organisierte, die Mutter mit Kind und die Theologin aus dem Osten, mit der ich die 15 km von Erkelenz zum Kundgebungsplatz und zurück gehen sollte. Sie alle hatte der fragwürdige Deal mit dem RWE Konzern, der das Ende des kleinen 1000 Jahre alten Weilers LÜTZERATH wegen der unter ihm liegenden 280.000.000 t zu baggernder Kohle sein sollte, hierher getrieben. Galt der Abbau dieser Kohle nur einem zusätzlichen Gewinn des Konzerns? Jetzt noch energetisch ineffektive Braunkohle abbauen, mit der das 1,5° Ziel des Internationalen Pariser Klimaabkommens für Deutschland nicht eingehalten werden kann? Das konnte nicht gut sein! Das war nicht zukunftsweisend! Das war verfehlte Klimapolitik!

Und wir wurden immer mehr Demonstranten.

Ab und zu gab es auch Polizei. Ich kann mich nicht erinnern so viele Menschen jemals gesehen zu haben. Und GRETA THUNBERG  war da. Wir hörten, dass die Polizei an anderer Stelle brutal vorgegangen sei und sahen Feuerwehr, Feuerwehr?? auf dem Rückweg. Bei uns waren alle freundlich, alle waren hilfsbereit und es war ein überwältigendes Erlebnis, so viele Aktivist*innen kennenzulernen.

Noch am nächsten Tag sah ich am Bahnhof in Köln Leute mit Schlammschuhen aus LÜTZERATH!

Wir haben LÜTZERATH und damit das 1,5 Grad Ziel des Pariser Abkommens nicht gerettet! Aber mit dieser Riesendemo und trotz des fehlenden Einlenkens der Politik haben wir ein Zeichen gesetzt, dass politisch bleibt und nicht mehr zu übersehen ist.

Kerstin Hartung / Initiativgruppe BETEILIGUNGSRATH HANNOVER

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