PROTERRA FORUM ÄSTHETIK UND POLITIK
Unsere Freundin und Mitbegründerin des EU-Projektes ARTivism Drives Democracy Dr. Eugenia Arsenis sprach über die große Bedeutung der Kunst für einen demokratischen gesellschaftlichen Wandel. Sie führte in das Thema mit einem Pianosolo berühmter griechischer Komponisten und einem Überblick über ihre internationale Theaterarbeit ein.
Während des Aufenthaltes von Eugenia Arsenis stand ganz Griechenland und auch wir beim Forum unter dem Bann des Referendums in Griechenland für oder gegen die Verhandlungsergebnisse mit der EU. Tag und Nacht debattierten unsere Gäste über die Entscheidung der Bevölkerung in Athen.

Dr. Eugenia Arsenis, Dr. Philosophische Ästhetik, Leitende Dramaturgin, Athen und Center for Contemporary Opera, New York. Sie kandidierte in Griechenland für das griechische und europäische Parlament. In ihren zahlreichen Aktivitäten setzt sie sich für freie und demokratische Handlungsweisen ein.
„Die gesellschaftliche Revolution ist eine Tochter der ästhetischen Revolution“.

Dr. Eugenia Arsenis meint wie Rancière, dass politische Inhalte heute auch verstärkt in der Kunst verhandelt werden können. Oft sind politischen Umbrüchen kulturelle vorausgegangen. Seit Jahrzehnten gibt es in Griechenland intensive künstlerische Aktionen, die ganze Stadtteile und Regionen verändert haben. Politik ist nach Dr. Eugenia Arsenis eine Frage der horizontalen Beteiligung. Dazu trägt aktuell die Arbeit unzähliger oft namen- und mittelloser Künstler in Griechenland bei. Auf die Fragen
• Gibt es eine kulturelle Revolution?
• Haben die künstlerischen Aktionen eine politische Wirkungsmächtigkeit?
• Verändern sich in Griechenland die gesellschaftlichen Strukturen und welche Rolle nimmt dabei das Kulturschaffen ein?
• Gibt es Chancen der Kunst auf einen demokratischen Wandel in Griechenland hinzuwirken?
wird sehr verhalten eingegangen und Distanz gehalten zur aktuellen politischen Debatte. Insgesamt wird deutlich, dass es als Künstlerin sinnvoll ist, sich in die politische Debatte einzubringen und dass auch erhebliche Wirkungen erzeugt werden können. Es wird die Erkenntnis aus eigenem Handeln verdeutlicht, dass künstlerische und gleichzeitig gesellschaftliche wirksame Aktionen eine wesentliche Bereicherung der Zivilgesellschaft ermöglichen können.
In diesem Zusammenhang berichtete Dr. Eugenia Arsenis auch von dem aktuellen internationalen PROTERRA-Projekt ARTivism Drives Democracy, zu deren Vorbereitung sie nach Hannover gekommen ist (1.-5.7.2015).

Der Abend begann mit einem kurzen Klavierkonzert und einer Collage zum künstlerisch-politischen Schaffen von Dr. Eugenia Arsenis. Im Anschluss folgte der Vortrag in englischer Sprache, der von Anna-Lena Oldehus, MA Advanced Anglophone Studies übersetzt wurde. Es moderierte Franziska Wolters, MA Politikwissenschaften.
Nach der Veranstaltung wurde auf den Terrassen des Mezzo vor dem Pavillon mit Dr. Eugenia Arsenis weiter diskutiert werden. Das Forum stellte einen wichtigen Impuls für den erfolgreichen Abschluss der ARTivism-Konferenz in den beiden folgenden Tagen dar. So kam es zu einem Bündnis unter Federführung des VNB, PROTERRA und dem Grandhotel Cosmopolis aus Augsburg für 2016 zwei Konferenzen für Experten diese Themas in Athen und Lviv / Ukraine durchzuführen und bei der EU im ERASMUS+ Programm zu beantragen.