„Unter Politik verstehe ich kollektives Handeln, das auf die Institution der Gesellschaft als solche abzielt.“
– Cornelius Castoriadis 2011 I Philosophie, Demokratie, Poiesis I Verlag Edition AV I Ausgewählte Schriften Band 4 I Seite 36

„Freiheit ist nie verwirklicht, wenn das Recht auf aktive Teilhabe an den öffentlichen Angelegenheiten den Bürgern nicht garantiert ist.“
– Hannah Arendt 2016 I Über die Revolution I Piper Seite 281

Die Gleichheit der Bürger/innen erschöpft sich nicht in der Einräumung gleicher passiver „Rechte“, sondern besteht in einer umfassenden passiver aktiven Beteiligung an öffentlichen Angelegenheiten. Cornelius Castoriadis 2011 I Philosophie, Demokratie, Poiesis I Verlag Edition AV I Ausgewählte Schriften Band 4 I Seite 41

Demokratie ist nichts weiter als der Prozess kollektiver Erwägungen auf der Basis des Prinzips umfassender und gleichberechtigter Partizipation. (horizontale Beteiligungsprozesse!!) Und demokratische Kreativität ist am wahrscheinlichsten, wenn Teilnehmer unterschiedlichster Traditionen mit dem dringenden Bedürfnis zusammenkommen, ein Werkzeug zur Regelung gemeinsamer Angelegenheiten zu improvisieren. David Graeber 2013 | The Democracy Project Seite 186 I Allen Lane

1. Gruppe – konkrete Beteiligungspraktiken in Hannover (Beteiligungssatzung, Transparenzsatzung). Der 1. Diskussionsstrang bezieht sich auf die konkrete Entwicklung eines Prozesses für z.B. eine Beteiligungssatzung und Transparenzsatzung mit der Einrichtung ständiger Bürgerforen in den Stadtteilen Hannovers. Er behält auch die aktuellen Entwicklungen im Netzwerkprozess im Blick und entwickelt eine Strategie, wie man die erarbeiteten Ergebnisse der Satzungen am besten in die Politik einspielen kann, um sie durchzusetzen. Eine gute Vorlage, anhand der man konkret arbeiten könnte, wäre zum Beispiel das Tübinger Modell.

2. Gruppe – grundsätzliche Fragen demokratischen Zusammenlebens, die auf neue Demokratieverständnisse und Fragen nach unserer Demokratiefähigkeit zielen. Der 2. Diskussionsstrang bezieht sich auf die gemeinsame Erforschung der Frage nach den Qualitäten und Haltungen von Demokratiefähigkeit- und Demokratielust. Also, was braucht der gestresste, arbeitende Mensch im Spagat zwischen Erwerbsarbeit und Bürger*innen-Engagement und besonders auch die jungen Leute mit einer anderen Demokratieerfahrung als die Älteren, um mit Freude und Interesse dabei sein zu können. Wie müsste das politische System in der repräsentativen Demokratie aussehen, damit Beteiligung Interesse weckt und Spaß macht und sich wirksam anfühlt. Was muss sich ändern, um Demokratiebegeisterung und Gestaltungsfreude zu wecken in den Menschen. Welche Qualitäten bringen Menschen mit, die sich demokratisch engagieren? Was motiviert Menschen unterschiedlicher Milieus, mit unterschiedlichem Hintergrund mitzugestalten und was ist konkret dafür zu tun?

Wir führen die Gruppen dann im zweiten Teil des Treffens im Plenum zusammen. Am Ende des Treffens entscheiden wir, wie es mit diesen thematischen Schwerpunkten weitergehen soll.
MITMACHEN für wirksame Bürgerbeteiligung jetzt!