PROTERRA – Kooperationsstart mit Indigenen in Ecuador
SARAYAKU IN AMAZONIEN
					
						Das PROTERRA-Mitglied Andrea hatte vor zwei Jahren ALBERTO ACOSTA in den Pavillon Hannover eingeladen. Zusammen mit der Musikgruppe GRUPO SAL und EDUARDO GUDYNAS informierten sie die Hannoveraner*innen über das BUEN VIVIR. Alberto Acosta hatte das BUEN VIVIR als Präsident der verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors dort in die Verfassung integriert. Dieser brillante Abend in Hannover öffnete uns den Weg, auch für Europa an Beispielen wie dem BUEN VIVIR (Lateinamerika) oder dem KALI ZOI (Griechenland) den Weg zu ebnen. Mehrere PROTERRA-FOREN ZUR ZUKUNFT DER DEMOKRATIE griffen diese gemeinschaftlichen Wege einer zukunftweisenden Demokratie auf. Wir arbeiten bei PROTERRA an einer europagerechten Präsentation der Grundgedanken des BUEN VIVIR für die politische Praxis von heute mit einem neuen Namen und einem etwa in Finnland oder Griechenland schon sehr lange praktizierten Ansatz gemeinschaftlichen Lebens.
In diesem Zusammenhang freuen wir uns auf eine Kooperation Hannover-Amazonien, bei der wir von den indigenen Partnern in Ecuador vieles zum BUEN VIVIR aus der dortigen Lebenspraxis erfahren können. Am 14.10.2025 starten wir erst einmal unsere Kooperationsideen mit der Leitung des Austauschprojektes im Gymnasiums Limmer in Hannover abzusprechen. Im Juni 2026 soll dann bei einem Besuch einer Delegation aus SARAYACU/Amazonien in Hannover ein europäischer Weg des BUEN VIVIR in die Zusammenarbeit mit den Indigenen aus Ecuador eingebracht und auch hier bei uns in Europa angeschoben werden. Wir wollen dazu im Juni 2026 ein PROTERRA-FORUM mit den Gästen aus Amazonien in der Schwanenburg Hannover durchführen.
In die Kooperation mit der Gemeinde in SARAYAKU tragen wir zum Projektthema „gesunde, nachhaltige und autonome Ernährung im Amazonas Gebiet und in Niedersachsen“ eigene Praxisideen bei. Wir möchten eine Dozentin aus Amazonien, die an der Leuphana Universität in Lüneburg in diesem Jahr ganz ähnliche Verbindungen herstellte, einbeziehen. Vor allem auch im Kontext zu „500 Jahre Bäuer*innenaufstände hier in Mitteleuropa (1525) und dem 500-Jahre andauernden Kolonialismus“ Aspekte beisteuern. Die Zusammenhänge sind hierbei ja vielfältig, und die Fragen nach Autonomie und Ernährungssouveränität heute (in Europa wie in Abya Yala und weltweit) umso dringender.
Für den Juni 2026 zum Besuch der indigenen Gruppe aus ARAYACU in Amazonien konnten wir gleich mehrere Ideen sammeln:
Es ist besonders wichtig ist, die Suche nach Wegen zum BUEN VIVIR nicht nur auf einer Seite des Ozeans, sondern auch hier lokal anzugehen (weshalb das aktuelle Thema Ernährung hier und dort so gut ist). Das Thema Öl- und Gasförderung, Energieprojekte, Menschenrechte, Umweltzerstörung und Klimakrise im Amazonas Gebiet und in Norddeutschland ist ebenfalls spannend: Die Ölförderung ist ja ein zentraler Konflikt in Sarayaku – sicher wäre es für die Jugendlichen der Gemeinden spannend, bei Ihrem Besuch den Kampf gegen die Öl- und Gasförderung hier in Norddeutschland kennenzulernen und Verbindungen herzustellen – die Proteste sind ja nicht nur brandaktuell, sondern zudem vor allem von Jugendlichen getragen (https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/kabinett-beschliesst-abkommen-zur-oel-und-gasfoerderung-in-der-nordsee-bundesregierung-liefert-borku/; https://taz.de/Protest-auf-Nordseeinsel-Borkum/!6108970/; ..). Hier hätten wir direkte Kontakte zu den Jugendlichen in der Protestkoordination, die wir einbeziehen könnten.
Wir selbst möchten auch unsere Kontakte zu SOLAWI HANNOVER und der PERMAKULTUR LANGENHAGEN in das Projekt einbringen.
Andere spannende Themenschwerpunkte – die sich natürlich auch mit dem Energie-/Klimathema verbinden lassen, könnten sich auch mit dem Aufstieg rechter und autoritärer Parteien etc. befassen. Der aktuelle Präsident Ecuadors, ein Milliardärs-Sohn der großen Bananen-Dynastie mit Verbindungen zur Organisierten Kriminalität ist ja das beste Beispiel, und die Verbindungen zu Deutschland sind nicht nur über die fragwürdigen Bananen-Lieferketten von Ecuador bis in die deutschen Supermärkte herzustellen.
Als PROTERRA e.V. wäre es zudem problemlos möglich – und sicher sehr vielversprechend – gemeinsam mit dem Besuch aus Sarayaku, den Schüler*innen des Gymnasiums Limmer und weiteren Akteur*innen ein weiteres Forum zur Zukunft der Demokratie (DIM-FORUM) auszurichten, wie wir es – in unmittelbarer Nachbarschaft des Gymnasiums Limmer – in der Schwanenburg zum Thema des BUEN VIVIR in Südmexiko und Guatemala veranstalteten (wo übrigens ebenfalls neue Großprojekte zu Öl- und Gasförderung die lokalen Gemeinden und ihre Territorien unter Druck setzen) – „Von Sarayaku bis Borkum“ könnte ein Arbeitstitel sein, unter welchem wir zu einem Forum Schüler*innen des Gymnasiums Limmer, die Gäste aus Sarayaku, Aktivist*innen gegen die Öl- und Gasförderung in der Nordsee und viele mehr einladen könnten – auch als Fortsetzung der PROTERRA-FOREN zum BUEN VIVIR.
So könnten neue Impulse für unsere Aktivitäten zum BUEN VIVIR / KALI ZOI als beteiligungsaffine Demokratie der Gegenwart vermittelt und in die Realität umgesetzt werden. Diese könnten auch in unsere Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen eingebracht werden, mit dem wir gerade nach neue demokratischen Impulsen einer engagierten Schülerschaft suchen.
PROTERRA Jugendvorstand und Vorstand
