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RISSE IM BETON: NISCHEN DES BUEN VIVIR IN MEXIKO UND GUATEMALA

21. PROTERRA FORUM ZUR ZUKUNFT DER DEMOKRATIE

Do., . 31. Juli, 19:00 - 21:00 | Hannover
Mexiko Buen Vivir

Auf kreative Weise leisten Jugendliche aus Veracruz, Erinnerungszentren auf der Yucatán-Halbinsel und die revolutionäre Bewegung der Zapatistas Widerstand gegen kapitalistische „Megaprojekte“ – ein audiovisueller Bericht aus bedrohten Zwischenräumen.
2021 offenbarte die Publikation „Tren Maya Made in Germany“ die Beteiligung der Deutschen Bahn am umstrittenen „Maya Zug“ in Mexiko – inzwischen hat sie sich nach Jahren des Protests aus dem Vorhaben zurückgezogen. Das Infrastrukturprojekt geht weit über die neuen Schienen hinaus und bedeutet im Verbund mit dem „Interozeanischen Korridor“ eine territoriale Neuordnung des mexikanischen Südens: Neben neuen Häfen, Straßen und Zugstrecken entstehen Industrieparks und Immobilienprojekte, Monokulturen, Gaspipelines oder Tourismuszentren unter Kontrolle des Militärs. 2025 ist vermehrt die Ausweitung der Projekte nach Guatemala im Gespräch. Nach einer kurzen Vorstellung der aktuellen Entwicklung wenden wir uns kreativen Widerständen zu, die trotz des anhaltenden Angriffs auf ihre Lebensweise und Ökosysteme auf unterschiedliche Weise für das „Gute Leben“ kämpfen.

In audiovisuellen Beiträgen lernen wir von Kindern der Fischergemeinden im Bundesstaat Veracruz, die sich gegen die Pipeline „Puerte al Sureste“ wehren, von der rebellischen Erinnerungsarbeit des kommunitären Zentrums U kúuchil k Ch’i’ibalo’on in der einstigen Hauptstadt der Maya-Autonomie während des Kastenkrieges (1847-1901) auf der Yucatán-Halbinsel und von den aktuellen Strategien der revolutionären Zapatistas in Chiapas. Aus Guatemala präsentiert das Künstler*innen-Kollektiv „Festivales Solidarios“ Videos ihrer künstlerischen Begleitung der vielfältigen Bewegungen zur Verteidigung des „Guten Lebens“ in Guatemala. Ob mit Theater, Zirkus oder Musikaufführungen – stets erinnern sie in ihren bunten Kostümen alle an den Grund ihres Widerstands: Es geht nicht ums Über-, sondern ums Leben, um Würde, eine intakte, mit den Gemeinschaften verundene Umwelt, Selbstbestimmung – und Spaß!

Denn alle im 21. DiM Forum vertretenen „resistencias“ sind mehr als mutige Beispiele für den Kampf gegen „Tren Maya“ und „Interozeanischen Korridor“ oder die viel älteren Kolonialpläne, die ihnen vorangingen: Das Auflehnen gegen Ausbeutung, Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit ist ein wichtiger Teil des Buen Vivir – eines Konzepts, das vor allem aus indigenen Weltanschauungen stammt. Doch Buen Vivir bedeutet mehr als Widerstand: Es steht für eine grundlegend andere Vorstellung von Entwicklung und Zusammenleben, bei der das Wohlergehen aller – Menschen, Gemeinschaften und Natur – im Zentrum steht. Es fordert ein gutes Leben, das nicht auf Wachstum und Profit beruht, sondern auf Gerechtigkeit, Verantwortung und einem respektvollen Miteinander -und: Spaß!

Die Videobeiträge aus dem Jahr 2025 werden mit deutschen Untertiteln gezeigt und sollen anregen zu lebhaften Diskussionen über die Möglichkeiten kreativen Widerstands, der den großen kolonialen Korridorprojekten des Welthandels lebendige Nischen des „Buen Vivir“ entgegensetzt – wie bunte Blumen in einer toten Monokultur.

Nach der Veranstaltung ist das Restaurant „Essenzeit“ in der Schwanenburg geöffnet, wo der Abend gesellig ausklingen kann.

 

REFERENT: Victor Hübotter, PROTERRA JUGENDVORSTAND, MASTERSTUDIUM
ATLANTIC STUDIES/HISTORY, CULTURE AND SOCIETY, Leibniz Universität Hannover

Um Anmeldung wird gebeten:
E-MAIL: KlausWindolph@t-online.de oder info@proterra-hannover.de

 

 

Ort: Schwanenburg GmbH, Zur Schwanenburg 11
30453 Hannover

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