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Reisebericht aus Guatemala vom Projekt "Chico Mendes"

Wiedersehen in Pachaj (Comunidad Maya Quiché in Guatemala)

Sa., 29 Februar 2020

Während ihrer 4-wöchigen Guatemala-Reise über Weihnachten und Neujahr, verbrachten Victor Hübotter und Lennart Heygster von PROTERRA die erste Januar Woche im Proyecto de Reforestación Chico Mendes. Aus den Bergen von Cantél schreiben sie uns diese Nachricht:

Seit unserem ersten Besuch in Pachaj im Januar 2017 sind nun bereits 2 Jahre vergangen. Eine lange Zeit, in der aber umso mehr passiert ist. Der für uns prägenden Zeit im Projekt folgte der Aufbau eines Solidaritätsnetzwerkes in Deutschland. Ende April 2019 war es dann endlich soweit: die Aktivisten des Projekts besuchten uns in Deutschland und wir starteten gemeinsam mit Proterra die „Chico Mendes Tour 2019“, u.a. mit einem DiM-Forum zum Thema „Demokratie und Menschenrechte in Lateinamerika“. Nach weiteren Veranstaltungen in Hamburg, Münster und Berlin gründeten sich dort jeweils Solidaritätsgruppen, deren vielfältige Arbeit von (politischen) Aktionen über Info-Veranstaltungen bis hin zur Veranstaltung von Solidaritätspartys reicht.

So fand unser zweiter Besuch unter ganz anderen Vorzeichen statt als der erste: Es gab viel zu sehen, zu besprechen und – das allerwichtigste – zu fühlen. Das zu fühlen, was eine andere Kultur ausmacht und was sich nur schwer in Worte übersetzen lässt, jedoch notwendig ist, um sich in die Perspektive der Menschen vor Ort wirklich hineinversetzen zu können.

Das Wiedersehen mit Armando und Odilser in Pachaj war herzlich. Wir feierten ein fröhliches Wiedersehen und erinnerten uns an das bereits gemeinsam Erlebte. Außerdem lernten wir David kennen, ein sympathischer 17-jähriger aus der Comunidad, der seit circa anderthalb Jahren im Projekt arbeitet.

In der folgenden Woche, die natürlich viel zu kurz war, um sich richtig einzuleben, stellten wir mit Begeisterung fest, dass sich auch im Projekt einiges getan hatte. Auf dem Gelände der „Granja Penal“, in der Nähe des örtlichen Gefängnisses, wurden allein im letzten Jahr über 25.000 Bäume gepflanzt. Neben einem kleinen Büro wurde eine zweite Baumschule gebaut (eine dritte ist in Planung) und es wurde ein neues Areal gekauft, auf dem ein Gemeinschaftsgarten angelegt werden soll. Dieser soll in Zukunft neben dem Erhalt traditioneller Heilpflanzen auch zur Finanzierung des Projekts beitragen.

Es erscheint uns, das Projekt habe alle sich bietenden Möglichkeiten ergriffen um zu expandieren. Doch es fehlt nach wie vor an einer entscheidenden Ressource: Dem Geld, vor allem für die Gehälter der beiden Festangestellten David (17) und Odilser (19), die viel arbeiten, aber nach wie vor viel zu wenig verdienen, bzw. nur unregelmäßig bezahlt werden können. Sie machen ihre Arbeit aus Überzeugung, doch die tagtäglichen Notwendigkeiten stellen ihre Treue gegenüber dem Projekt immer öfter auf die Probe. Ihr Wegfall würde einen großen Rückschlag bedeuten.

Damit es soweit nicht kommt haben wir beschlossen, dass die Suche nach einer langfristigen Finanzierung ihrer Gehälter für das kommende Jahr oberste Priorität haben soll.

In Pachaj motivierten und inspirierten wir uns gegenseitig, weiter gemeinsame Pläne zu schmieden und die Soli-Arbeit im neuen Jahr zu vertiefen.

Im August dieses Jahres wollen wir wieder nach Pachaj fahren. Dieses Mal nicht allein, sondern mit Schülerinnen und Schülern der Tellkampfschule Hannover, denn es gilt nicht nur Bäume sondern auch „Conciencia“ (Bewusstsein) zu pflanzen. Bis dahin gibt es viel zu tun.

 

„Paso a paso – pero si llegaron“
(„Schritt für Schritt, aber sie kamen an“)

– Tortuga Zapatista

 

Ein gelungenes Wiedersehen in Pachaj.

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